
Was ist Hypnose?
Warum ist Hypnose so erfolgreich?
“Wenn es unmöglich ist, dann müssen wir es eben hypnotisch machen.”
(Dr. Richard Bandler, NLP)
Hypnose ist ein natürlicher Zustand der Trance, den jeder von uns mindestens zwei Mal am Tag erlebt: Während der Übergangszustände kurz vor dem Aufwachen und kurz vor dem Einschlafen.
Hypnose kann man sich auch als Konzentration auf die innere Wahrnehmung vorstellen, ein “nach Innen gehen” (to go inside).
Hypnotische Zustände gibt es auch bei Tagträumen, bei der Meditation oder wenn Sie hochkonzentriert mit etwas beschäftigt sind und Ihre Umgebung nur noch am Rande wahrnehmen.
“Hypnosis ist the bypass of the critical factor of the conscious mind and the establishment of acceptable selective thinking.”
(Zitat: Amerikanische Regierungsbehörde mit Definition über Hypnose)
Sinngemäss übersetzt: “Hypnose ist die Umgehung einer ‘kritischen Betrachtung auf der Verstandesebene’ und deswegen können neue Sichtweisen ins Unterbewusstsein eingebracht werden, sofern sie für den Hypnotisierten auch willentlich akzeptabel sind.”
Daraus kann man sehr gut erkennen, dass Hypnose gegen den eigenen Willen nicht möglich ist.
Mit Hilfe der Hypnose können wir viele Dinge positiv verändern, wie z.B. unsere schlechten Gewohnheiten, negative Denkensweise wie auch ‘eigenes Abwerten’ wegen mangelndem Selbstwertgefühl.
Heilung durch Hypnose
Die Hypnosetherapie ist eine der ältesten Heilmethoden der Welt und feiert gerade eine Renaissance, weil viele Menschen oft von medizinischen und konventionellen Behandlungsarten enttäuscht worden sind. Schon bei den alten Griechen gab es die Heilung mit Hilfe des Unterbewusstseins. Und Schamanen auf allen Kontinenten arbeiteten erfolgreich mit dem Zustand der Trance.
Weil man heutzutage merken musste, dass die üblichen Behandlungsmethoden in der Medizin oftmals den gewünschten Erfolg nicht gezeigt haben und auch viele unerwünschte Nebenwirkungen entstanden sind, hat man nach besseren Methoden gesucht – und hat sie zum Beispiel in der Hypnose-Therapie gefunden. Der neuste Trend ist deshalb, dass man auch in der medizinischen Forschung auf den vielseitigen Einsatz der Hypnose aufmerksam geworden ist. Deshalb werden heute viele neue Forschungsarbeiten im Bereich ‘Hypnose’ durchgeführt. In diversen Studien an Universitäten und Kliniken konnte eine sehr effektive und positive Wirkung der Hypnosetherapie bewiesen werden. Ein äusserst positiver Effekt ist, dass sich im ‘hypnotischen Zustand’ die Wahrnehmung des Menschen verändert. Genaue Messungen der Gehirnströme können bezeugen, dass Menschen im hypnotischen Zustand viel besser für positive Suggestionen empfänglich sind – was in der Praxis bedeutet, dass man während dieser Phase für besonders ‘viel Positives’ empfänglich ist und deshalb schlechte Gewohnheiten mit ‘neuer Information überschreiben’ kann.
Bewusstsein und Unterbewusstsein
Es gibt unzählige Bücher, welche über ‘die Macht des Unterbewusstseins’ berichten. Und die meisten Menschen haben schon einmal gehört, wie begrenzt unser ‘bewusstes Denken’ ist. Unser Unterbewusstsein – also unser Innerstes – ist hingegen eine wahre Schatztruhe. Und viele ‘kleinere und grössere Schätze’ warten darauf, von uns entdeckt zu werden. Mit Hilfe der Hypnose schaffen wir dies ziemlich einfach und unproblematisch – damit eröffnen sich uns viele ungeahnte und neue Mittel, Wege und Möglichkeiten.
Man kann sich das Bewusstsein z.B. als Kapitän auf der Brücke eines Schiffes vorstellen. Von dort aus erteilt er der Besatzung Befehle, die im Maschinenraum Instrumente und Maschinen bedienen. Die Mannschaft des Kapitäns gehorcht seinen Befehlen ohne Widerrede, selbst wenn diese falsch sein sollten.
Unser Unterbewusstsein gehorcht ebenfalls allen Befehlen, die von unserem ‘Bewusstsein’ in Form von Gedanken, Urteilen und Überzeugungen mitgeteilt werden – ohne selber in der Lage zu sein, diese Informationen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.
Im Unterbewusstsein sind unsere Gefühle und Emotionen gespeichert und auch alle Regeln, wie wir auf diese Reize reagieren. Unser Selbstbild ist dort beheimatet – und so wie wir uns selbst sehen, nimmt uns meist auch unsere Umwelt wahr. Alles, was unsere Persönlichkeit ausmacht, ist im Unterbewusstsein abgespeichert: Glücklich oder traurig, reich, berühmt oder dauernd in Geldsorgen, dünn oder dick. Alle unsere Gewohnheiten, Massstäbe, Richtlinien, Bräuche, typischen Verhaltensweisen, etc. sind im Unterbewusstsein abgespeichert. Wenn wir uns also nicht wohl in unserer Haut fühlen und irgend etwas in unserem Leben verändern möchten, gilt es also genau dort, nämlich in unserem Unterbewusstsein ‘den Hebel anzusetzen’.
Deshalb ist die Arbeit mit dem Unterbewusstsein für die Therapie und das Coaching so wichtig!
Davon profitieren heutzutage viele Leistungssportler, Mannschaften, Piloten, Astronauten, Notfallpersonal, Manager, Kaderpersonen, etc. damit sie eine bessere Leistung erzielen können.
Denn wenn wir etwas in unserem Leben ändern möchten, dann müssen wir gewisse Dinge aus unserem Unterbewusstsein entfernen oder “umprogrammieren”, wie zum Beispiel hinderliche Gedanken, Gewohnheiten oder Selbstabwertungen.
Sehr bemerkenswert ist auch, dass bereits im Mutterleib die Programmierung unseres Unterbewusstseins beginnt. Mit jedem Tag unseres Lebens werden Informationen hinzugefügt, wie zu einer inneren, riesigen Datenbank. All diese Daten werden zunächst ‘völlig neutral’ abgespeichert.
Doch dann wird das Unterbewusstsein aktiv: Es analysiert alle diese gespeicherten Daten und entwickelt daraus Verhaltensregeln, Gewohnheiten und Glaubenssätze. Auf diese Weise werden wir zu der Persönlichkeit, die wir eben sind. Und damit wir auch bleiben, wer wir sind, sorgt unser Unterbewusstsein dafür, dass all diese Regeln und Muster fest verankert und nur schwer zu verändern sind.
Dies ist auch der Grund, warum es uns so schwerfällt, Gewohnheiten zu ändern und negative Glaubenssätze abzulegen. Diese Erfahrung haben wohl alle Menschen schon einmal im Leben gemacht.
All unsere Emotionen haben also ihren Ursprung im Unterbewusstsein und das sorgt dann dafür, dass aus den Emotionen spürbare Gefühle werden. Das Unterbewusstsein entwickelt aus all den abgespeicherten Informationen ein wahres Meisterwerk aus Regeln, die festlegen, mit welchen Emotionen wir auf Reize von aussen reagieren. Zudem sind unsere Glaubenssätze eng mit diesen Regeln verknüpft und lassen sich nicht mit unserem Bewusstsein steuern. Deshalb lassen sich Emotionen auch nicht mit dem Verstand abschalten.
Da die Hypnose einen direkten Einfluss auf das Unterbewusstsein hat, sind die gewünschten Veränderungen unter Hypnose viel einfacher zu etablieren, als es jede andere Methoden könnte. Darum ist die Hypnose so erfolgreich.
Nur im Bewusstsein findet das analytische und logische Denken statt – das Unterbewusstsein kann nicht logisch denken und ist auch dafür nicht zuständig! So sucht also der logische, rationalisierende Teil des Bewusstseins nach Gründen für ein bestimmtes Verhalten oder Denken. Oftmals wissen wir jedoch nicht, warum wir uns so verhalten, wie wir es eben tun, und das macht uns ängstlich, nervös, wütend oder frustriert. Wenn man beispielsweise Raucher danach fragt, warum sie rauchen, bekommt man oft die Antwort, dass es beruhige und entspanne oder beim Denken unterstützend sei. Übergewichtige denken oftmals, dass sie aus Frust, Langeweile oder Nervosität essen. Doch all diese Begründungen sind selten wahr. Die wahren Gründe sind einem oft vollkommen unbewusst oder werden verdrängt – und diese ‘wahren Gründe’ gilt es während der Hypnose-Sitzung zu finden, wenn nachhaltige Veränderungen angestrebt werden wollen.
Auch die Willenskraft ist ein Teil des Bewusstseins. Etwas mit dem Willen zu erreichen, kostet Kraft und Energie; diese Erfahrung hat wohl jeder schon einmal gemacht. Deshalb erreichen auch nur wenige Menschen ihre Ziele allein durch Willens-Kraft, weil es leider einen immensen Kraftaufwand bedeutet, z.B. mit einer schlechten Gewohnheit aufzuhören. Genau deswegen scheitern auch die meisten Diäten, und die meisten Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, wie auch die meisten Wünsche nach Veränderung.
Viele von uns wissen, dass Suggestion und Affirmation eine grosse Kraft besitzen, und die meisten haben dennoch die Erfahrung gemacht, dass Suggestion und Affirmation bei ihnen fast nie zu positiven Veränderungen geführt haben. Der Grund dafür ist, dass der sogenannt ‘Kritische Teil des Bewusstseins’ die Veränderungen nicht zugelassen hat.
Der ‘Kritische Teil’ des Bewusstseins
Der ‘Kritische Teil’ des Bewusstseins befindet sich im Übergang vom Bewusstsein zum Unterbewusstsein, also quasi ‘als Türsteher für die Passage’ vom Bewusstsein zum Unterbewusstsein. Zur Verdeutlichung machen wir ein Beispiel: Falls eine neue Information von aussen auf uns einwirkt, wird sie zunächst einmal vom Bewusstsein (1. Instanz) geprüft und analysiert. Wenn diese neue Information dann von dieser 1. Instanz abgenickt wird – also vom Bewusstsein als gut anerkannt wird und einigermassen logisch und nachvollziehbar ist – wird diese neue Information an die 2. Instanz weitergereicht, d.h. zum ‘Kritischen Teil’. Dieser ‘Kritische Teil’ vergleicht dann die neue Information mit dem, was im ‘Unterbewusstsein’ (3. Instanz) bereits abgespeichert ist. Wenn diese Übereinstimmung erfolgreich ist, dann erlaubt der ‘Kritische Teil’, dass diese neue Information sofort ins Unterbewusstsein (3. Instanz) gehen darf. Im Unterbewusstsein wird dann diese neue Information bereits vorhandene Gewohnheiten und Glaubenssätze verstärken.
Wir können daraus erkennen, dass der ‘Kritische Teil’ viele Informationen wie ein Türsteher abweisen kann, wenn sie nicht mit den abgespeicherten Informationen aus dem Unterbewusstsein übereinstimmen.
Wenn Sie beispielsweise von sich denken, Sie würden dauernd versagen, dann helfen Ihnen Suggestionen wie “mit Selbstbewusstsein erreiche ich alle meine Ziele” wahrscheinlich nicht weiter, denn der ‘Kritische Teil’ findet keine Übereinstimmung dafür ‘im Unterbewusstsein’ und weist deshalb die positive Suggestion ab – genauso wie ein Türsteher jemanden abweisen wird, der ‘nicht ins Schema passt’.
Hypnose ist deshalb so wirksam, weil der ‘Kritische Teil’ in unserem Bewusstsein umgangen werden kann (d.h. der Türsteher als 2. Instanz hat schon gar keine Möglichkeit, etwas abzuweisen) und deshalb neue Suggestionen direkt ins Unterbewusstsein (3. Instanz) gelangen, wo sie ungehindert wirken und positive Veränderungen hervorrufen können (demnach also völlig unabhängig vom ‘einseitigen Urteil des Türstehers’).
Bin ich in Hypnose willenlos und wache ich bestimmt wieder auf?
Man kann sich die Hypnose als einen sehr entspannten Zustand der Konzentration vorstellen. Deshalb bist du in der Hypnose auch nicht willenlos. Dein Verstand ist immer mit von der Partie, meistens geschärfter als sonst, wenngleich er gleichzeitig sehr relaxt ist. Natürlich wird uns die Hypnose in der Unterhaltungsbranche (also bei Show-Hypnosen oder im Fernsehen) gerne anders verkauft, weil es so spannender für den Zuschauer ist. Aber keine Angst, du wirst während der Hypnose neue Suggestionen, die dir widerstreben, automatisch ignorieren oder eine Hypnose sogar aus deinem Willen heraus selbst beenden.
Weil Hypnose KEIN Schlaf ist, existiert auch kein Aufwachen. Hypnose ist also KEIN Schlaf und auch KEINE ART Bewusstlosigkeit! Du bist also jederzeit sicher während einer Hypnose und bei vollem Bewusstsein, d.h. du erlebst alles mit, bei vollem Bewusstsein.
Hypnose ist lediglich ein sehr mächtiges Werkzeug, wenn sie mit dem Einverständnis deines Willens geschehen kann. Und gegen deinen Willen kann keine Hypnose etwas bewirken – auch völlig unabhängig von der Hypnosetiefe!
Bin ich hypnotisierbar?
Jeder Mensch, der den Worten des Hypnotiseurs inhaltlich folgen kann, ist hypnotisierbar. Hypnose ist ein vollkommen natürlicher und sicherer Zustand, der nicht gegen den eigenen Willen durchgeführt werden kann. Wer das weiss und versteht, der kann auch Hypnose erleben, wenn er das selber MÖCHTE.
Mit anderen Worten gesagt: Jeder Mensch bringt sich letztendlich SELBER in den Hypnosezustand, da es seine eigene Entscheidung ist, den Anweisungen des Hypnotiseurs zu folgen.
Zur Verdeutlichung kannst du dir einen Hypnotiseur als Tanzpartner vorstellen. Er wird führen, aber ein gemeinsamer Tanz kann nur dann funktionieren, wenn man sich wirklich führen lässt (also der Wille lässt es zu) und auch selber mittanzen will. Ist man also bereit, sich in die Hypnose führen zu lassen, kann man eine wundervolle und tiefe Trance erleben. Und damit können all die Veränderungen geschehen, welche man sich so sehr wünscht.
“Hypnose hilft auch dann, wenn alles andere bisher versagt hat.”
(Dr. James Braid, Arzt und Hypnotiseur)